Saybrook Breakwater Light

Yesterday I was asked to paint a little workshop for a watercolor-beginners group on facebook. This month´s theme is lighthouses. I had to paint something different anyway to have a break from my other painting where I got stuck a bit.

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156_2017 Watercolor / Hahnemühle Anniversary Edition ca.48 x 36 cm / 18.9 x 14.2 in / Lukas Aquarell 1862 `Saybrook Breakwater Light´

Gestern wurde ich gefragt, ob ich einen kleinen Workshop für eine Aquarell-Anfänger-Gruppe machen könnte. Das Thema des Monats dort ist “Leuchttürme”. Ich musste ohnehin etwas anderes malen, um mit meinem anderen Aquarell, bei dem ich etwas fest hing, zu pausieren.

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Normalerweise male ich nicht so gerne mit Fotovorlagen, aber zum besseren Nachvollziehen meines Vorgehens ist es wahrscheinlich besser. Als Vorlage habe ich mir eine uralte Postkarte geschnappt. Ich gehe mal davon aus, dass die Urheberrechte nach 100 Jahren abgelaufen sind. Den Leuchtturm in Connecticut gibt es heute noch, aber das Vordach und die Masten sind inzwischen verschwunden. Für mein Bild kamen sie mir aber gelegen.
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Meistens mache ich mir eine schnelle Skizze in mein “Leuchtturm 1917”!!! Notizbuch, um mir den Bildaufbau klar zu machen. Ich verschwende nicht viel Zeit auf Details, mache mir aber Gedanken darüber, wo sich die einzelnen Elemente befinden sollen und von wo das Licht kommt. Außerdem hilft es ganz gut, sich über das Motiv klar zu werden, damit man später nicht ständig auf die Vorlage starren muss, wenn es ernst wird.
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Normalerweise mache ich mir keine Bleistift-Vorzeichnung auf das Aquarellpapier sondern lege direkt mit dem Pinsel los, damit ich nicht nur Linien ausmale. Heute aber mal mit einer schnellen Vorzeichnung, damit wird es hoffentlich ein bisschen leichter. Auch hier gilt: bitte nicht an irgendwelchen Details herumpingeln, denn es soll ja keine Zeichnung sondern ein Aquarell werden. Ich habe mir gedacht, ich versuche mal einen etwas angeschrägten Horizont, um das Bild etwas dynamischer wirken zu lassen als die Vorlage.
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Spätestens jetzt lege ich meine Vorlage beiseite und gucke auch nicht mehr darauf. Mit einem großen Flachpinsel male ich relativ zügig die Hauptfarbflächen: Zuerst den Himmel und Wasser in verdünntem Cyanblau das dann in der Mitte in eine dünne Mischung aus Lichtem Ocker mit einem kleinen Tupfer Kadmiumgelb hell übergeht. Den Leuchtturm selbst und einen Streifen am Horizont lasse ich unberührt, also male darum herum. Wer sich noch nicht so sicher fühlt, kann natürlich auch Maskierflüssigkeit verwenden – das ist mir aber zu umständlich und die Form ist ja nicht so komplex. Wenn ich mit der ersten Lasur unten angekommen bin, mische ich mir eine etwas dunlere Mischung aus Cyan, Ultramarin hell und Lichter Ocker auf meiner Palette (nicht verrührt, nur so, dass die Farben auf der Palette ein bisschen zusammenlaufen) und male damit die Wolken in die noch etwas feuchte erste Lasur. . Genauso verfahre ich dann mit dem Wasser im Vordergrund und deute eine leichte Spiegelung im Wasser an. Dann lasse ich das Blatt erst einmal trocknen.
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Immer noch mit dem Flachpinsel male ich ein mit Ultramarin-hell die Schatten in den Turm und deute ein paar dunlere Stellen auf den Felsen und in der Wasserspiegelung an. Mit verdünntem Echt-Orange bringe ich noch etwas mehr Farbe auf die Steine. Das Grün des Vordachs ist aus Kadmiumgelb-hell und cyan gemischt. Wenn das halbwegs getrocknet ist mische ich mir einen dunklen Farbton aus Paynesgrau und etwas Purpur (ich mische immer eine andere Farbe in das Paynesgrau, weil es sonst nach dem Trocknen etwas stumpf wirkt) und male damit die dunklen Teile dess Leuchtturms – jetzt mit dem Chinesischen Pinsel (ich liebe diese billigen Pinsel! 🙂 )
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Schon fast fertig, nur noch ein paar kleine Details wie Geländer, Masten und Kabel angedeutet, wieder mit Paynesgrau und Purpur, nur etwas dunkeler und jetzt mit einem feinen Pinsel. Wer mag kann sich natürlich auch noch mehr in Details verlieren, aber für die kleine Demonstration reicht es, oder?
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Hier könnt Ihr sehen, welches Material ich verwendet habe. Jede andere Marke tut ähnliche Dienste, aber freundlicherweise werde ich von Lukas Farben unterstützt. 🙂 Das Papier, das ich verwende, ist Hahnemühle Anniversary Edition – ein wirklich preiswertes 425g Papier (bleibt auch bei ganz nasser Maltechnik schön plan), dass ich gerade Anfängern wärmstens empfehlen kann, weil darauf fast alles gelingt. Viel Spaß – happy painting!!!

13 thoughts on “Saybrook Breakwater Light

    1. Ich mag das durchaus auch, Susanne. Da ich aber früher dazu neigte, die Linien auszumalen, begann ich darauf zu verzichten. Letztlich mache ich aber meistens immer noch eine Vorzeichnung auf dem Blatt, jetzt aber mit dem Chinesischen Pinsel und Aquarellfarbe.

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  1. Schön zu sehen, wie du arbeitest – es gibt immer so viel zu lernen! Ich mag deinen Stil, bei dem immer alles so schön locker “hingeworfen” aussieht. Da will ich auch mal hin! Schöne Pfingsten!

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